Medikamente können die Darmflora erheblich beeinflussen - sowohl positiv als auch negativ.
Wie die wichtigsten Medikamente die Darmflora beeinflussen können
👉Antibiotika
sind die bekanntesten Medikamente, die die Darmflora beeinflussen. Sie töten nicht nur krankheitserregende Bakterien, sondern auch nützliche Mikroorganismen.
Dies kann zu einem Ungleichgewicht (Dysbiose) führen, was Beschwerden wie Durchfall, Blähungen oder Infektionen (z. B. durch Clostridium difficile) fördern kann.
👉Protonenpumpenhemmer (PPI)
Medikamente gegen Sodbrennen und Magensäure (z. B. Omeprazol) beeinflussen die Zusammensetzung der Darmflora, da sie den pH-Wert im Magen verändern. Dadurch können sich unerwünschte Bakterien im Darm ansiedeln.
👉Schmerzmittel (NSAR)
Nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac können die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts schädigen, was indirekt die Zusammensetzung der Darmflora beeinflusst.
👉Hormonpräparate
Bestimmte Hormontherapien, einschliesslich der Antibabypille, können subtile Veränderungen in der Darmflora hervorrufen.
👉Chemotherapie
Krebstherapien wirken sich oft stark auf die Darmflora aus, da sie sowohl die Regenerationsfähigkeit der Darmzellen als auch die mikrobiellen Gemeinschaften beeinträchtigen.
👉Psychopharmaka
Studien zeigen, dass Antidepressiva und andere Medikamente, die das zentrale Nervensystem beeinflussen, auch die Darmflora verändern können. Diese Wechselwirkung wird als „Darm-Hirn-Achse" untersucht.
Medikamente können zu unerwünschten Nebenwirkungen führen wie:
- Verdauungsprobleme, Durchfall, Blähungen, Verstopfung
- Erhöhter Anfälligkeit auf Darm-Infektionen, so wie es Zusammenhänge von chronischen Entzündungen im Darm, aber auch zu Psychischen Veränderungen.
Mit Pro- und Präbiotika, gesunder und ballaststoffreicher Ernährung so wie die Vermeidung unnötiger Medikamente leisten sie bereits den ersten Schritt einer guten Prävention.
Die Beziehung zwischen Darm-Mikrobiom und Medikamenten ist komplex. Wenn Sie Medikamente einnehmen und Veränderungen oder Beschwerden bemerken, könnte es sinnvoll sein, mit einer Fachperson über den Schutz Ihrer Darmgesundheit zu sprechen.
Helga Pöchhacker +41 79 296 72 84